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Kolumne: „Ablenkung vom Virus“ — Kulturtipps — Vol. 13

Buchempfehlung: „Die Angst des Tormanns beim Elfmeter“ von Peter Handke

Der Monteur Josef Bloch, der früher mal ein Fußballtorwart gewesen ist, irrt übers Wochenende ziellos durch Wien, nachdem er annimmt, dass man ihn bei der Arbeit entlassen habe. Nachdem er mehrmals das Kino aufgesucht hat, verbringt er die Nacht mit der Kassiererin des Kinos. Als er am nächsten Tag aufwacht, stört ihn das Gerede der Frau. Er ermordet sie schließlich, nachdem sie ihn fragt, ob er zur Arbeit gehe. Daraufhin flieht der Mörder in einen südlichen Grenzort und wartet dort die Ermittlungen ab. Währenddessen fürchtet er sich immer mehr davor, erwischt zu werden. 

Das Besondere an diesem Roman ist die Diskrepanz zwischen dem Innenleben des Protagonisten und der von ihm wahrgenommenen Außenwelt. Denn im Laufe der Handlung leidet Josef Bloch zunehmend an Wahnvorstellungen und interpretiert beinahe jede alltägliche Situation als eine Verschwörung gegen ihn. Durch Handkes kühl und distanziert wirkenden Erzählstil erhält die Geschichte um Josef Bloch und seiner Flucht eine packende und einzigartige Atmosphäre.

1971 wurde Handkes Roman von Wim Wenders mit Arthur Brauss in der Hauptrolle verfilmt.

„Die Angst des Tormanns beim Elfmeter“ ist ein sehr lesenswertes Buch, welches in einem ganz besonderen Stil geschrieben ist. Außerdem ist das Werk besonders für Schüler der Oberstufe deshalb interessant, weil der Verfasser Peter Handke ein aktueller deutschsprachiger Literaturnobelpreisträger ist. 

Max Opel, MSS 12

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