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Kolumne: „Ablenkung vom Virus“ — Kulturtipps — Vol. 14 (Abschluss)

Buchempfehlung: „Das siebte Kreuz“ von Anna Seghers

Georg Heißler ist wegen seiner politischen Ansicht im Konzentrationslager Westhofen inhaftiert worden. Aber dennoch gelingt ihm mit sechs weiteren Mittgefangenen die Flucht. Kurz darauf trennt sich die Gruppe und alle versuchen auf eigene Faust vor ihren Häschern zu entkommen. Die Häscher, Lagerkommandant Fahrenberg und weitere Angehörige der SA und der Gestapo, jagen den Geflohenen hinterher, um sie so schnell wie möglich wieder hinter Gitter zu bringen. Währen Heißler in Richtung Mainz flieht, hat sich die Nachricht von der Flucht der Gefangenen im Umland verbreitet. Auch Franz Marnet, ein alter Freund von Georg, hat von der Flucht Wind bekommen, deshalb versucht er seinen Freund zu finden, damit er ihn auf seiner Flucht unterstützen kann. Doch die Gestapo lässt gleichzeitig Familie, Freunde und Bekannte der Geflohenen prüfen und überwachen.

Anna Seghers begann die Arbeiten an diesem Werk 1938 im französischen Exil. Da die Mainzer Autorin für die Geschichte in Deutschland nicht recherchieren konnte, bilden Gespräche von Seghers mit Geflüchteten wie Max Tschornicki die Grundlagen der Handlung, während sie gleichzeitig die ihr bekannte Gegend um Mainz als Handlungsort verwendet.

Das Besondere an „Das siebte Kreuz“ ist Seghers differenzierte Darstellung der damaligen Gesellschaft. Denn dadurch, dass im Roman sehr viele verschiedene Figuren auftreten, eröffnet Seghers dem Leser ein breites Spektrum von Menschen im Dritten Reich und ihren Taten.

Max Opel, MSS 12