ArtikelBurgStatement

Luisa Neubauer – weltfremde Klimaaktivistin?

Anlässlich des Petersberger Klimadialogs hat Luisa Neubauer, Klimaschutzaktivistin, Bundeskanzler Olaf Scholz als „fossilen Kanzler“ bezeichnet. Sie fordert, dass Scholz endlich einen Plan vorlegen müsse, wie er die Menschen vor der Klimakrise schützen wolle. In den sozialen Medien häufen sich kritische Stimmen, viele sehen die Forderung der führenden Fridays for Future-Aktivistin im „Moment nicht angebracht“. Angesichts „Steigende(r) Energiekosten“ oder der „Angst vorm Winter“ betrachten viele Leser ihre Kritik als weltfremd, kritisieren ihre privilegierte Position und sind genervt von ihrem „ewigen Gemecker“ (Quelle: Instagram). Und in der Tat: Zwei Jahre Pandemie, der Ukraine-Konflikt sowie die hohen Energiekosten scheinen das Thema Klimaschutz vorerst aus den Medien verdrängt zu haben. Die Pläne der Regierung, bis 2035 klimaneutral zu werden, scheinen vorerst einmal auf Eis gelegt worden zu sein. Ist es daher nicht umso wichtiger, dass das Thema Klimaschutz nicht in Vergessenheit gerät? UN-Generalsekretär Antonio Guterres warnte in seiner Videobotschaft auf dem Petersberger Klimadialog: „Entweder handeln wir zusammen oder wir begehen zusammen Selbstmord“. Und auch Klimaforscher Mojib Latif zeichnete ein düsteres Bild: So sieht er das 1,5-Grad-Ziel als nicht mehr erreichbar an, stattdessen würden wir uns einem Punkt nähern, an dem man sich eingestehen müsse, dass die Zeit abgelaufen sei. Wir sagen deshalb: Auch wenn wir momentan scheinbar größere Sorgen haben, das Thema Klimaschutz ist und bleibt wichtig und hat mit Weltfremdheit, Gemecker oder einer angeblich privilegierten Stellung nichts zu tun. Also weiter so, Luisa!

Perspektive

Foto: Stefan Müller, entnommen aus Wikipedia, CC BY 2.0