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Ein Zauberwürfel und viele junge Talente

Am 9. Mai hieß es abends wieder „Die Burg liest, spielt und singt“. Nachdem langjährige Mitwirkende der Jahrgangsstufe 13 mit dem bestandenen Abitur die Schule verlassen hatten, traten diesmal erfreulich viele junge Talente in der Show auf.

   Charmant moderiert wurde der Abend von Ophélie Bestari aus der Klasse 8a. Sie kündigte als erste Künstlerin Cora Färber an, bekannt als eine der „Wood and Brass Sisters“. Die Schülerin der MSS 11 bewältigte auf der Violine die herausfordernde Sonate Nr. 2 G-Dur von Vivaldi mit Bravour. Begleitet wurde sie von Herrn Bendel am Piano.

   Für die krank gewordene Poetry Slammerin Amelie Scherer sprang kurzfristig Herr Hollstein ein. Er las eine Passage aus dem Kinderbuch „Das Mädchen Wadjda“ von Hayfa Al-Mansour. In der Geschichte geht es um ein zehnjähriges Mädchen aus Riad in Saudi-Arabien, das sich ein Fahrrad wünscht, obwohl ihr das Geld dafür fehlt und Mädchen das Radfahren in ihrem Land verboten ist.

   Mit seinem selbst gedichteten und komponierten Lied „Jeder Mensch“, zu dem er sich mit der Gitarre selbst begleitete, berührte Daniel Giebelhaus aus der 10b die Herzen des Publikums. Einmal mehr stellte er damit seine Vielseitigkeit unter Beweis, nachdem er in früheren Shows schon am Piano oder mit der Querflöte aufgetreten war.

   Für Verblüffung sorgte Magnus Orth aus der 5a mit seinem pyramidenförmigen Zauberwürfel. Dreimal ließ er diesen von Zuschauern verstellen. Und obwohl die Zuschauer sich alle Mühe gaben, den Würfel so kompliziert wie möglich zu verdrehen, hatte Magnus ihn jeweils schneller als in den vorgegebenen eineinhalb Minuten in die Ausgangsstellung zurückgebracht.

   Ungewöhnlich beschwingte Klänge präsentierte Anna Konstanzer aus der 7a als Solistin auf dem Cello. Sie spielte das zweite Concertino von Jean-Baptiste Bréval. In die ferne Welt der Karibik entführte Lukas Schäfer aus der 5b mit der Posaune das Publikum. Auf Anhieb überzeugte seine Interpretation der bekannten Filmmusik „Fluch der Karibik“ dermaßen, dass wir uns schon auf weitere Auftritte von ihm in der Show freuen.

   Beim Poetry Slam der Schule vor den Osterferien hatte Mario Krick aus der 6a einen gefeierten Auftritt. Diesen wiederholte er nun in der Show und präsentierte dabei gleich zwei Texte in einem lebendigen und pointierten Vortrag. Zunächst beklagte er sich mit viel Witz über seine fehlende Kreativität; beim zweiten Text bewies er aber gerade diese Kreativität, indem er sich auf originelle und tiefgründige Weise mit Formen des Seins beschäftigte.

   Als neues Talent mit großer Zukunft in der Show stellte sich auch Mael Konstanzer aus der Klasse 5a heraus. Er spielte auf der Gitarre zwei Stücke der italienischen Komponisten Matteo Carcassi und Mauro Giuliani so virtuos und souverän, dass das Publikum zu Begeisterungsstürmen hingerissen wurde.

   Für einen weiteren Höhepunkt sorgten zum Abschluss des Programms Xenia Riexinger und Fenja Schmidt aus der 8b. Xenia sang Ruth B.‘s Lied „Lost Boy“ sehr einfühlsam, Fenja begleitete sie dazu kongenial am Piano. Wir dürfen uns auf weitere Liedvorträge der beiden, die sich „FENX“ nennen, in zukünftigen Shows freuen.

   Ausgestellt wurden diesmal künstlerische Fotos zu verschiedenen Themen wie „Verlassene Orte“ am Beispiel des Pfaff-Areals, „Miniaturen“, „Lightpainting“ oder „Fallende Gegenstände“. Die Fotos waren unter der Leitung von Frau Hauter von den Mitgliedern der Foto-AG produziert worden. Am Ende der Show bat Ophélie noch einmal alle Mitwirkenden nach vorne, die für ihre Auftritte vom Publikum mit tosendem Beifall verabschiedet wurden. Im nächsten Schuljahr soll es wieder drei Ausgaben von „Die Burg liest, spielt und singt“ geben.

eingesandt von: Gerhard Hollstein