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Podiumskampf in der Burg – Hitzige Debatte beim Jugendforum

Mit über 150 Gästen war die Aula gut besucht

Am 17.Oktober fand um 19 Uhr in der Aula unserer Schule das Jugendforum statt, welches ein politisches Debattenevent im US-amerikanischen Stil ist, an dem die Vertreter der Jugendorganisationen aller im Bundestag vertretenen Parteien teilnahmen. So entsandten die SPD Patrick Schäfer von den Jusos, Die Grünen Lea Siegfried von der Grünen Jugend, die CDU Jonas Breßler von der Jungen Union, die FDP Philipp Liebold von den JuLis, die Linke Sandro Kowollik von der Linksjugend solid und die AfD Cornelius Persdorf von der Jungen Alternative.

 

Info: Was genau ist das JuFo und wie läuft es ab?

Das JuFo, abgekürzt von „Jugendforum“, ist eine politische, parteiübergreifende Debattierrunde im amerikanischen Stil. Es werden junge Vertreter aller Jugendorganisationen der gängigen Parteien (Junge Union, Jusos, Grüne Jugend, Junge Liberale, Linksjugend und Junge Alternative) eingeladen und anschließend wird über aktuelle politische Themen debattiert; bei uns an der Burg standen Europa und deutscher Nationalstolz auf der Tagesordnung. Das Ganze läuft nach dem Motto „Von jungen Leuten, für junge Leute“ ab: Die Parteivertreter, welche meist selbst noch Studenten sind, bilden sich, abhängig von ihrer Partei, eine politische Meinung und stellen diese den ebenfalls jungen JuFo-Besuchern dar. Auf diese Weise wird das Interesse an Politik an junge Menschen weitergegeben und sie werden dazu motiviert, sich mit der Politik in unserem Land auseinanderzusetzen, um sich dementsprechend ihre eigene Meinung über diese zu bilden. Am Ende jeder Debatte gibt es noch ein kleines Voting, bei dem das Publikum entscheidet, welche Partei die überzeugendste Arbeit geleistet hat und die eigenen, parteiinneren Werte am besten untermauert hat.

 

Patrick Schäfer, SPD

„Wenn du täglich Bild liest, kannst du ja nur solchen Stuss erzählen“

Hauptthemen der Diskussion waren die Zukunft Europas und der Nationalstolz in Deutschland. Die Veranstaltung begann mit kurzen Vorstellungsvideos der Diskutanten und ging dann zum ersten Themengebiet über, wo auch über direkte Demokratie und den Brexit gesprochen wurde. Dass es bei der Debatte ordentlich zur Sache ging, wurde schnell klar, da Moderator Julius Kessler mehrfach die Diskussion unterbrechen musste, weil vor allem die Vertreter von den Jusos und der Jungen Union mit Cornelius Persdorf von der AfD aneinander gerieten. Auch ging die Diskussion öfters in eine komplett andere Richtung, denn es wurde kurzzeitig z.B. nicht mehr über die Zukunft Europas, sondern über Zentralisierung und Merkels Flüchtlingspolitik gesprochen. Zudem fielen die Sätze „Ja da guckst du, ich hab das studiert“, „Wenn du täglich Bild liest, kannst du ja nur solchen Stuss erzählen“ und „ Das hast du aus Russia Today“. Außerdem wollte der Diskutant der AfD mit Patrick Schläfer von den Jusos um eine Flasche Rotwein wetten, dass sich Katalonien abspalten wird, was alles für das Publikum sehr unterhaltsam war.

 

Jonas Breßler, CDU

Hitzige Diskussion

Die zweite Phase ging genauso konfliktreich weiter, da diesmal vor allem Grüne und AfD über das Thema Nationalstolz aneinander gerieten. Besonders über die Frage, wie man Nationalismus, Patriotismus und Nationalstolz unterscheidet wurde debattiert.

Als die FDP Herrn Persdorf Sexismus vorwarf, da er die „schönen, jungen Frauen im Publikum“ als Beispiel für Stolz benutzte, und eine heftige Diskussion zwischen der AfD und der CDU ausbrach, welche der Moderator nicht beenden konnte, nutzte der Kandidat der Linken seine Chance um seinen Standpunkt zu erläutern und übernahm einfach die Diskussion, indem er die Beiden abwürgte.

 

Junge Union überzeugt in der Debatte
Cornelius Persdorf, AfD

Nachdem Ende der etwas aus den Fugen geratenen Diskussion durfte das Publikum Fragen stellen und es fand eine Online-Umfrage zur Debatte statt. Sieger der Debatte war recht klar die Junge Union, die 35% des Publikums für sich gewinnen konnte. Auch noch solide Werte erhielten FDP, Linke und SPD, welche 20%, 17% und 13% als beste Diskutanten empfanden. Mit lediglich 8% und 5% Zustimmung mussten sich die Grünen und die AfD begnügen.
Im Großen und Ganzen wurde das Jugendforum von der sehr vollen Aula als sehr interessant und unterhaltsam empfunden und kann nicht nur als Erfolg angesehen werden, sondern könnte auch zu einem erhöhten politischen Interesse an unserer Schule geführt haben.

Text: Jakob Lindon, MSS 12
Fotos: Jan-Philipp Jacob, MSS 12
Info: Simon Tritschler, 9a