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„Der Tag, an dem ‚Ich liebe dich‘ eine andere Bedeutung hatte“

Eine Geschichte zu einem gefundenen Gegenstand erfinden, diese Aufgabe hatten Schülerinnen und Schüler der Klasse 8a. Unsere Favoriten präsentieren wir euch hier:

Der Tag, an dem ‚Ich liebe dich‘ eine andere Bedeutung hatte

Es war einmal, nicht weit von hier entfernt, ein junges Mädchen. Ihr Name war unbekannt, doch man vermutete, dass sie zwischen 15 und 17 Jahren alt war. Obwohl sie der Schwarm vieler Jungs war, war sie bis zu diesem Tag nie verliebt gewesen. Diesem Tag, an dem sie einen Jungen traf mit silbernen Haaren und eisblauen Augen. Sie hatte ihn davor noch nie gesehen, und als sie ihn fragte, wo er herkam oder was sein Name war, bekam sie immer dieselbe Antwort: „Das wirst du alles erfahren, sobald die Zeit reif ist.“ Und so verging die Zeit und von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde und sie wurden immer unzertrennlicher und ihre Gefühle füreinander immer größer. Insgeheim nannte sie ihn „Grey“. Ale er sie eines Tages bat, ihn am Rathaus zu treffen, ahnte sie nicht, dass sich für sie alles ändern würde. Voller Freude machte sie sich auf dem Weg in die Stadt und als sie auf den großen Platz einbog, sah Grey bereits vor dem Rathaus stehen. Er sagte ihr, dass sie ihm auf das Dach folgen solle. Sie zögerte nicht und folgte ihrem Freund die vielen Treppenstufen nach oben. Doch oben angekommen, fand sich dort: nichts. Grey sah ihr in die verwunderten Augen, nahm mit der einen Hand die ihrige, in der anderen Hand hielt er eine kleine silberne Kette mit der Aufschrift „Ich liebe dich“. Dan sagte er mit ernster Stimme: „Wann immer du mich besuchen möchtest, sprich diese Worte aus. Aber nur, wenn du sie ernst meinst.“ Er ließ ihre Hand los, drehte sich um und lief langsam an den Rand des Rathausdaches. Leise, fast schon flüsternd sprach er: „Ich liebe dich“ und sprang. Einige Sekunden blieb sie wie erstarrt stehen, dann schrie sie aus Leibeskräften. Sie schrie und schrie, bis sie kraftlos auf dem Boden zusammenbrach.

Hinter sch hörte sie Stimmen, jemand versuchte sie zu beruhigen. Doch das alles half nichts. Es war als hätte man ihr das Herz herausgerissen… und dann wurde ihr schwarz vor Augen.

Als sie schweißgebadet aufwachte, fand sie sich in ihrem Zimmer wieder. Ihre Mutter stand im Türrahmen und sagte: „Es ist Zeit für die Schule“. Wie konnte sie jetzt an so etwas denken! „Aber was ist mit Grey?“, entfuhr es der Tochter. „Er ist tot und ich soll in die Schule gehen als ob nichts gewesen sei?“

Ihre Mutter sah sie verwundert an. „Wer ist Grey? Hast du vielleicht geträumt?“ und verließ das Zimmer.

Konnte das möglich sein? War das alles nur ein Traum gewesen? Sie blickte auf ihr Handgelenk, an dem sich das Armband befand. Nein, das konnte kein Traum gewesen sein. Wochen vergingen, doch der Schmerz blieb. Als sie das Haus endlich wieder zu verlassen bereit war, führte sie ihr Weg in die Stadt. Lustlos trottete sie durch die Straßen, nahm das geschäftige Leben kaum zur Kenntnis. Sie hatte es kaum bemerkt, dass sie in das große Kaufhaus gelaufen war, das sie früher so gerne besucht hatte. Vor einer Umkleide blickte sie in den Spiegel und bemerkte das Armband an ihrem Handgelenk. Da fielen ihr auf einmal wieder die Worte ein, die Grey ihr gesagt hatte. Sie zog den Vorhang der Umkleide hinter sich zu, setzte sich auf die kleine Bank und ließ ihren Tränen freien Lauf. „Ich liebe dich“, schluchzte sie leise. Da wurde es auf einmal hell, sie sah ein Licht. Grey stand vor ihr und lächelte sie an.

Auf der leeren Bank in der Umkleidekabine lag ein kleines Armband mit der Aufschrift „Ich liebe dich“. Dort habe ich es gefunden.

Jessica Schild, Klasse 8a