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Ehrengäste bei Minna von Barnhelm

Beitragsbild: BN

— Ein Artikel von Nils Heß, 10c —

Am 28. Februar 2020 besuchte unsere Klasse, die 10c des BurgGymnasiums, das Theaterstück „Minna von Barnhelm“ im Pfalztheater Kaiserslautern. Das Besondere an diesem Theaterbesuch war, dass unsere Klassengemeinschaft die Karten hierfür durch den Gewinn des Push-Wettbewerbs erhalten hatte. Da wir bei diesem Wettbewerb den ersten Platz belegt hatten, durfte unsere Klasse als VIP-Gäste in der ersten Reihe Platz nehmen. 

Zudem gab es vor der Aufführung des Theaterstücks eine Ehrung, bei der das BurgGymnasium Kaiserslautern extra erwähnt wurde. Der Wiener Dramatiker Thomas Arzt, welcher für unsere Klasse einen Schreibworkshop abgehalten hatte, erschien überraschenderweise nach der Ehrung mit einer Grußbotschaft an uns auf der Leinwand. Danach begann das Theaterstück „Minna von Barnhelm“, während dessen Pause wir kostenlos Brezeln und Getränke erhielten.

Das Stück handelt von dem anfangs schwierigen Verhältnis der wohlhabenden sächsischen Minna von Barnhelm und dem in seiner Ehre gekränkten preußischen Major von Tellheim. Die Handlung spielt ein halbes Jahr nach dem Friedensschluss des Siebenjährigen Krieges, in dem sich Sachsen und Preußen als Feinde gegenüberstanden. Seine unehrenhafte Entlassung aus dem Militär und sein ungerechtfertigter Verlust seines Vermögens durch Friedrich II. versetzen der Ehre des Major von Tellheim einen schweren Schlag. Die preußische Herkunft des Majors und seine Mittellosigkeit machen es ihm unmöglich seine Verlobte, das reiche sächsische Edelfräulein Minna von Barnhelm, zur Frau zu nehmen. Aus diesem Grund hat er sie seit dem Ende des Krieges ohne Nachricht gelassen. Daraufhin reist Minna von Barnhelm kurzentschlossen mit ihrem Kammernmädchen Franciska nach Berlin, in der Hoffnung, ihn zu finden. 

Dort kommen diese zunächst in einem Gasthaus unter. Minna erfährt durch den Wirt des Gasthauses, wo sich Tellheim zur Zeit aufhält. Dieser hat nämlich den Verlobungsring bei dem Wirt versetzt. Minna löst den Ring aus. 

Kurz darauf kommt es zu einem Treffen zwischen Minna und Tellheim, bei dem sie zwar erfährt, dass er sie noch aufrichtig liebt, jedoch sein verletztes Ehrgefühl eine Hochzeit zwischen ihnen niemals zulassen würde. Minnas Entschlossenheit, ihr Schicksal nicht männlicher Willkür zu überlassen, bringt sie dazu ein Spiel zu beginnen. Sie erzählt Tellheim, ihr Onkel habe sie enterbt, da er ihrer Verbindung zu Tellheim nicht zustimmt. Nun sei sie so mittellos wie er. Der Major von Tellheim nimmt sich ihrer sofort wieder an. Als er jedoch ein Schreiben des Königs erhält, in dem seine Ehre offiziell wieder hergestellt wird und auch seine Vermögensverhältnisse kuriert werden, konfrontiert sie ihn mit seinem eigenen Verhalten. Sie könne ihn nun nicht mehr als Ehemann annehmen, da sie ihm nicht weiterhin ebenbürtig sei. Dies und die Tatsache, dass Tellheim von der Auslösung seines Ringes durch Minna erfahren hat, führen zur falschen Annahme Tellheims, dass Minna sich seiner entledigen wollte. Ihre Versuche ihm seinen Ring zu überreichen, werden von ihm völlig missverstanden. Er ist der Meinung, dass der Ring, den Minna ihm erneut übergeben hat, ihrer ist. Nun deutet er ihre Weigerung, sich den Ring an den Finger stecken zu lassen, falsch. Minna muss ihr Spiel rasch auflösen, da es bereits außer Kontrolle gerät. Sie muss nun alles gestehen. Minna von Barnhelm bereut ihr Verhalten allerdings in keinster Weise. Denn sie glaubt so, sein ganzes Herz gesehen zu haben. Ihrer Hochzeit steht nun nichts mehr im Wege.

Unsere gesamte Klasse war begeistert von diesem Stück und von den ausdrucksstarken und talentierten Schauspielern, die dem Stück gekonnt Leben einhauchten. 

Nils Heß, 10c

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