Weihnachten, mal anders wahrgenommen
Wenn die Sonne untergeht,
Der Wind die welken Blätter davon weht
Und ich gebannt meine Umgebung betrachte,
So frage ich mich, wer sich das hier ausdachte
Die Natur strahlt so schön wie nur sie es kann
Und auf einmal wird mir klar, dass mich meine Seele sann
Sie sann sich nach etwas
Denn der Alltag macht sie blass
Die Wiese leuchtete einst strahlend grün,
Während die Rapsfelder fröhlich gelb blühten
Der Himmel leuchtete in allen nur erdenklichen Farben
Doch war es schon immer unmöglich all das hier in einen Rahmen zu malen
Die Heuballen gibts nicht mehr,
Was mir missfiel, und zwar sehr
Aber nun ist mir klar,
Dass das nie das schönste hier war
Die frostigen Böden sind manchmal weiß bepudert
Was durch die Wetterlaune auch gerne mal variiert,
Doch selbst wenn dieser Ort ergraut,
Wird die herrliche Pracht nicht vergrault
Ich kam im Sommer
Bei Blitz und Donner
Aber auch im Winter
Ist es mir hier nicht zu finster
Die weihnachtlichen Glocken und Trompeten sind hier nicht zu hören
Denn sie würden das Magische nur zerstören
Wofür stelle ich mir einen Weihnachtsbaum ins Haus
Um von der Natur beschmückte Bäume zu sehen, muss ich nur hinaus
Weihnachten wurde zu einer künstlichen Utopie
Denn einzig dieser Ort erweckt meine Fantasie
Überhäuft von Geschenken bleib ich fest dabei
Am Ende ist es rasch vorbei
Alle Farben und Launen sind draußen zu sehen
Doch durch unsere Imitationen werden sie verloren gehen
Getrübte Scheinheiligkeit überfällt uns jedes Jahr
Und darin sehe ich die Gefahr
Was wurde nur aus uns Menschen
Wieso sind wir blind und erkennen nicht das wahre Glänzen
Weihnachten ist schon lang nicht mehr, was es einmal war
Das wird mir gerade erst so richtig klar
Ein leuchtendes Rentier steht bei vielen im Gang
Das scheue Reh in der morgendlichen Dämmerung hat für mich aber einen höheren Rang
Materielles ist leicht und billig gekauft
Der Weg in die Kälte und Nässe hat aber Kraft gebraucht
Ich kam und komme für den Untergang der Sonne
Aber die Sterne und der Mond die ich zu sehen bekam und bekomme,
Bildeten und bilden zusammen mit den Lichtern der Stadt
Ein komplettes Farbenensemble von solch einer unbeschreiblichen Pracht
Ich werde mich an der Vielfalt der Natur nie satt sehen können
Und es immer lieben durch die Felder zu rennen
An diesen Ort hat sich meine Seele schon lange gebunden
Denn hier vergehen die Stunden wie Sekunden
Elise Höhn, MSS 11