ArtikelBurg_Adventskalender_2021BurgArt

Weihnachten, mal anders wahrgenommen

Wenn die Sonne untergeht,

Der Wind die welken Blätter davon weht 

Und ich gebannt meine Umgebung betrachte, 

So frage ich mich, wer sich das hier ausdachte 

Die Natur strahlt so schön wie nur sie es kann

Und auf einmal wird mir klar, dass mich meine Seele sann

Sie sann sich nach etwas 

Denn der Alltag macht sie blass

Die Wiese leuchtete einst strahlend grün,

Während die Rapsfelder fröhlich gelb blühten

Der Himmel leuchtete in allen nur erdenklichen Farben

Doch war es schon immer unmöglich all das hier in einen Rahmen zu malen

Die Heuballen gibts nicht mehr,

Was mir missfiel, und zwar sehr

Aber nun ist mir klar, 

Dass das nie das schönste hier war 

Die frostigen Böden sind manchmal weiß bepudert

Was durch die Wetterlaune auch gerne mal variiert,

Doch selbst wenn dieser Ort ergraut,

Wird die herrliche Pracht nicht vergrault

Ich kam im Sommer

Bei Blitz und Donner

Aber auch im Winter

Ist es mir hier nicht zu finster

Die weihnachtlichen Glocken und Trompeten sind hier nicht zu hören

Denn sie würden das Magische nur zerstören

Wofür stelle ich mir einen Weihnachtsbaum ins Haus

Um von der Natur beschmückte Bäume zu sehen, muss ich nur hinaus

Weihnachten wurde zu einer künstlichen Utopie

Denn einzig dieser Ort erweckt meine Fantasie

Überhäuft von Geschenken bleib ich fest dabei

Am Ende ist es rasch vorbei

Alle Farben und Launen sind draußen zu sehen

Doch durch unsere Imitationen werden sie verloren gehen

Getrübte Scheinheiligkeit überfällt uns jedes Jahr

Und darin sehe ich die Gefahr

Was wurde nur aus uns Menschen

Wieso sind wir blind und erkennen nicht das wahre Glänzen

Weihnachten ist schon lang nicht mehr, was es einmal war

Das wird mir gerade erst so richtig klar

Ein leuchtendes Rentier steht bei vielen im Gang

Das scheue Reh in der morgendlichen Dämmerung hat für mich aber einen höheren Rang

Materielles ist leicht und billig gekauft

Der Weg in die Kälte und Nässe hat aber Kraft gebraucht

Ich kam und komme für den Untergang der Sonne 

Aber die Sterne und der Mond die ich zu sehen bekam und bekomme,

Bildeten und bilden zusammen mit den Lichtern der Stadt 

Ein komplettes Farbenensemble von solch einer unbeschreiblichen Pracht

Ich werde mich an der Vielfalt der Natur nie satt sehen können 

Und es immer lieben durch die Felder zu rennen 

An diesen Ort hat sich meine Seele schon lange gebunden 

Denn hier vergehen die Stunden wie Sekunden

Elise Höhn, MSS 11