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Hermann Hesse: „Unterm Rad“

Filmempfehlung: „Homo Faber“ von Volker Schlöndorff

Walter Faber (Sam Shepard) ist Ingenieur und arbeitet im Auftrag der UNESCO. Faber glaubt nicht an Schicksal oder Fügung, denn für ihn ist alles kausal erklärbar. Kunst, Kultur und Zwischenmenschliches interessieren ihn kaum, denn Walter Faber reizt nur die logisch funktionierende Technik. Doch seine Welt steht auf einmal auf dem Kopf. Niemals wäre er Sabeth (Julie Delpy) begegnet und niemals wäre er seiner alten Liebe Hanna (Barbara Sukowa) begegnet, wenn er nicht mit dem Flugzeug in der mexikanischen Wüste abgestürzt wäre. Und ja, vielleicht würde Sabeth noch leben, wenn Walter Faber niemals per Schiff nach Europa gereist wäre. 

Schlöndorffs Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Max Frisch. Allerdings zeigt der Film nur den ersten Teil von Frischs Roman und lässt den zweiten Teil, in dem Faber unter anderem nach Kuba reist, aus. Außerdem schreibt Walter Faber im Film auf einer Schreibmaschine des Typs Olivetti Lettera 22, obwohl im Roman explizit eine Hermes Baby erwähnt ist, die Kultstatus hat.

Das Lexikon des internationalen Films urteilte über den Film: „Ein in der Interpretationsnähe zur Ödipus-Tragödie nach Max Frischs Roman gestaltetes Drama, das in mitunter überwältigenden Bildern, überwiegend aber allzu ehrfurchtsvoll-schwerfällig die Stationen einer falschen Selbstdefinition beschreibt. Vor allem der glaubhafte Hauptdarsteller macht den Prozeß der leidvoll auferlegten Selbsterkenntnis eines Menschen deutlich, der sich dem Glauben an ein höheres Walten entzieht.“

Max Opel, MSS 13